Fragen zum Öl: | ||||
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Was ist Öl ?
Wenn
man es grob vereinfacht: Tote Tiere !
Aber
wir wollen ja nicht zurück in die Urzeit...
Aus chemischer Sicht
besteht Erdöl fast ausschließlich aus den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff.
Dieses Rohöl wird in
der Raffinerie zerlegt und gereinigt, gezielt veredelt und so entsteht aus dem
mineralischen Grundöl ein sogenanntes Hydrocrack-Öl.
die Additive verleihen dem Schmierstoff Eigenschaften, die dem Grundöl
fehlen, verstärken positive Eigenschaften und schalten negative aus.
Auch die ebenfalls auf
Rohöl basierenden vollsynthetischen Öle kommen nicht ohne Additive aus, obwohl
sie bereits bei der Herstellung auf den
gewünschten Anwendungsbereich zugeschnitten
werden. Molekularstrukturen werden getrennt und gezielt zu neuen, sehr belastbaren
Molekülketten
zusammengesetzt (synthetisiert), die so im Erdöl nicht vorkommen.
-
die Schmierung,
um Reibung und damit Verschleiß zu verhindern
-
hohe Drücke
aushalten, ohne dass der Schmierfilm z.B. an Kolbenbolzen-, Pleuel-, oder Kurbelwellenlager
reißt
-
Kühlung
durch Wärmeweiterleitung
-
Feinabdichtung
zwischen Kolben, Kolbenringen und Zylinderlaufflächen
-
Säuren
neutralisieren und Wasser aufnehmen, somit vor Korrosion schützen
-
Dreck und
Verbrennungsrückstände in der Schwebe halten, damit diese beim nächsten Ölwechsel
aus dem Motor gespült werden
Dabei
darf es nicht anfangen zu schäumen und sollte nicht vorzeitig altern.
Mineralöle:
Mineralöle
sind die am längst bekannten und eingesetzten Grundöle. Anfänglich wurden reine
Mineralöle als Motoröl verwendet. Seit etwa einem
halben Jahrhundert werden
Additive hinzugegeben, wodurch die Leistungsfähigkeit der Mineralöle drastisch
gesteigert werden konnte. Mineralöle
sind von Natur aus Einbereichsöle und
relativ einfach und kostengünstig herzustellen. Durch Additive wird aus dem Einbereichs-Mineralöl
ein
Mehrbereichs-Mineralöl.
Synthetik Öle:
Wie
Mineralöle werden auch Synthetiköle aus Erdöl hergestellt, nur das Herstellungsverfahren
ist aufwendiger und teurer. Synthetiköle bringen
von Natur aus
bereits eine Mehrbereichscharakteristik mit, weshalb mit dem Einsatz von Viskositätsindexverbesseren
wesentlich sparsamer
umgegangen werden kann. In der Schmiersicherheit
und im Kaltfließverhalten sind synthetische Öle Mineralölen gleicher Viskosität
deutlich überlegen.
Teilsynthetische Öle:
Teilsynthetische
Grundöle gibt es nicht, wohl aber fertig einsatzfähige teilsynthetische Motoröle.
Diesen Ölen wurden zur Verbesserung gewisser
Eigenschaften und der Qualität
zum mineralischen Grundöl noch synthetisches Grundöl hinzugegeben.
Fragen:
Gibt es Unterschiede zwischen Motorrad- und Autoölen ?
Die
Öle sollten sich zumindest unterscheiden, denn die Anforderungen sind sehr unterschiedlich.
Motorradmotoren
erreichen meist extreme Literleistungen und benötigen dafür weitaus höhere Drehzahlen
als PKW-Triebwerke. Besonders luftgekühlte
Motoren belasten das Öl wesentlich
starker als die meist wassergekühlten Automotoren.
Außerdem
muss das Öl in fast allen Motorrädern Getriebe und Kupplung mitversorgen.
Die
Markenhersteller gehen bei der Auswahl der Additive auf diese Unterschiede ein.
Beispiel: Castrol RS
10W60. Dort sind im AutoÖl vermehrt Friction-Modifier
(Reibungsverminderer) verwendet, während dies beim
Castrol RS10W60 für den
Motorradsektor nicht funktionieren würde, da dort sonst die Kupplungen rutschen
würden, die ja im selben Öl wie
Motor und Getriebe laufen !!
Was ist Viskosität ?
Viskosität
ist die Eigenschaft einer Flüssigkeit,
ihrer Verformung einen Widerstand entgegenzusetzen.
(Fließverhalten)
Öl
hat im kalten Zustand eine hohe Viskosität (zähflüssig), im heißen Zustand eine
niedrige (dünnflüssig).
Die
Problematik: Öle müssen beim Kaltstart dünn genug sein, um schnell an alle Bauteile
im Motor zu kommen und im heißen Zustand des Motors
immer noch dick genug,
damit der Schmierfilm nicht reisst.
Was bedeutet die API-Angabe auf der Ölflasche ?
Das
American Petroleum Institute (API) teilt das Öl nach Qualitätsklassen ein.
Der
erste Buchstabe ist bei Ottomotoren ein S, der zweite sollte ein E, F, oder G
sein, je höher desto besser !
Bitte
bedenken Sie auch beim Ölkauf anhand der Herstellerangaben in Ihrem Fahrzeugheft,
dass dieses eventuell schon vor 10 oder mehr Jahren
gedruckt wurde, und sich
die Öle mittlerweile weiterentwickelt haben.
Beispiel:
Fahrer sucht verzweifelt ein API-SE, weil es im Handbuch steht...
Die API-Klassen:
SA: |
Unlegierte
Öle |
SB: | Öle
mit Zusätzen für den Alterungsschutz und Antiverschleiß-Additiven |
SC: | Öle
dieser Klasse deckten 1964-67 die Anforderungen der amerikanischen Motorenhersteller
ab |
SD: | Für
US-Fahrzeuge der Baujahre 1968-71 |
SE: | Verbessertes
SD für die Baujahre 1972 bis ca. 1980 |
SF: | Verbesserter
Schutz gegen Oxidation, Verschleiß, Ablagerungen und Korrosion entsprechend den
Anforderungen der US-Motorenhersteller ab 1980 |
SG: | Seit
März 1988 gültig mit erhöhten Anforderungen bezüglich Alterung und Kaltschlamm |
SH: | Seit
1993 gültig. SH-Öle müssen die vorgeschriebenen unterschiedlichen Testprozeduren
unter strengen, kontrollierten Bedingungen bestehen. |
SJ: | Seit
1996 gültig. Gegenüber SH geringerer Phosphorgehalt, geringere Verdampfungsneigung,
höhere Alterungsstabilität |
Sind synthetische Öle besser als Mineralöle ?
Nicht grundsätzlich. Ein hervorragendes Mineralöl kann mehr als ein mittelprächtiges Synthetiköl.
Hochwertige
Synthetiköle sind Mineralölen aber klar überlegen, sie sind thermisch belastbarer,
altern weniger und sorgen für saubere Motoren.
(siehe
hierzu auch Umstellung von Mineralöl auf Synthetiköl!)
Welches Öl für welchen Fahrer ?
Mit
hochwertigen Mineralölen sind alle Normalfahrer gut bedient, deren
Motoren immer auf Temperatur kommen, aber nicht ständig am Limit
bewegt werden.
Beispiel:
Wegstrecke zur Arbeit ca. 20-40km.
Für
Wenigfahrer mit häufigem Kaltstart- und Kurzstreckenbetrieb, aber
auch Sportfahrer, die die Leistungsreserven des Motors nutzen, sind mit
hochwertigen
Synthetikölen besser bedient.
Empfehlung
(siehe auch Viskositätsdiagramm!):
10W40
MineralÖl mit hoher Spezifikation:
Normalfahrer
0W30
SynthetikÖl mit hoher Spezifikation:
Kurzstreckenbetrieb
10W60
SynthetikÖl mit hoher Spezifikation: Sportfahrer
Was muss ich bei der Umstellung auf Synthetiköl beachten ?
Synthetiköle
sollten nicht während der Einfahrtszeit des Motors verwendet werde, da während
dieser Zeit sich alle Bauteile des Motors auf einander
anpassen. In dieser
Phase klappt der gewünschte Verschleiß mit Mineralöl besser.
Wenn
dann der Motor auf Synthetiköl umgestellt wird, ist folgendes zu beachten:
Der
Ölverbrauch kann anfangs etwas höher liegen.
Das
Synthetiköl kann Stoffe und Ablagerungen lösen (reinigt den Motor) und deshalb
sollte nach Umstellung schon nach ca. zwei Drittel des
eigentlichen Wartungsintervalls
gewechselt werden, damit die Ablagerungen, die sich nun im Öl als Schwebeteilchen
befinden entfernt werden.
Bei
jedem Ölwechsel IMMER auch den Ölfilter wechseln, da sich im Ölfilter immer noch
ein Rest Altol befindet, der die Ölqualität des frischen
Öls sofort reduzieren
würde.
Danach
sind weiterhin die Serviceintervalle des Herstellers einzuhalten.
Ein Rückrüsten
auf Mineralöle ist immer wieder möglich.
Können Mineralöle mit Synthetikölen gemischt werden ?
Die
Frage der Fragen! JA ! Alle Motorenöle sind untereinander mischbar, egal ob Mineral-
oder Synthetiköl !
Alle
Öle sind mischbar, das müssen sie schon wegen der gesetzlichen Vorschriften sein.
Natürlich pendelt sich die Qualität eher auf dem Niveau des
minderwertigen
Öls ein.
Tipps rund ums Öl:
-
Achten
Sie beim Kauf von Öl auf die API-Qualität !
-
Verwenden
Sie während der Einfahrzeit des Motors ein Mineralöl, auch wenn später Synthetiköl
verwendet werden soll
-
Wechseln
Sie bei jedem Ölwechsel auch den Ölfilter !
- Halten Sie sich an die vorgeschriebenen Wechselintervalle
Motor immer vorsichtig warmfahren ! Treten im kalten Zustand
fördert den Verschleiß und verringert die Haltbarkeit der Motoren erheblich !
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